Amsterdam
Vor einigen Tagen hatte ich euch ja schon einmal von meinem Kurztripp nach Amsterdam erzählt. Und wie versprochen will ich Euch heute noch einiges mehr über diese Reise erzählen und natürlich auch anhand von Fotos zeigen.
Fangen wir doch mal mit den typischen hübschen Häusern an. Wusstet Ihr, dass in Amsterdam die Fenster der Häuser nach oben hin immer kleiner werden, und das mit voller Absicht? Zusammen mit einer möglichst großen Haustür sollte das die Häuser optisch größer erscheinen lassen.
Guckt Euch die Häuser mal genau an, wenn man erst darauf aufmerksam geworden ist, dann fällt die unterschiedliche Fenstergröße richtig auf, oder?
Aber das Töchterchen und ich beschränkten uns bei unserem Amsterdam Besuch nicht allein auf einen Spaziergang durch die Altstadt, nein, nein, etwas Kultur musste auch unbedingt sein.
Und so stand denn auch ein Besuch des Rijksmuseums an, in dem ich mir unbedingt die dort ausgestellten Bilder von Jan Vermeer ansehen wollte, allen voran natürlich „Die Milchmagd“.
Ihr erinnert Euch vielleicht daran, dass ich mich schon einmal daran versucht hatte, dieses Bild nachzumalen, und deshalb war es ein ganz besonderes Erlebnis, nun tatsächlich vor dem Original Gemälde des Meisters zu stehen.
Guckt mal die komische kleine Kiste unten rechts im Bild an. In unserer Malgruppe hatten wir damals keine Idee, was das wohl sein sollte. Und der Besuch im Amsterdamer Museum hat dieses Rätsel nun endlich lösen können:
Es ist ein Fußwärmer!
So wie ich es vestehe, ist es eine Holzkiste mit Löchern im Deckel, in die eine Schüssel mit heißem Wasser gestellt wird, und auf die man dann die Füße stellen kann, um sich zu wärmen. Wäre ich im Leben nicht drauf gekommen, Ihr etwa?
Das Rijksmuseum an sich ist übrigens durchaus auch für Nichtmaler einen Besuch wert. Es ist ein sehr beeindruckendes Gebäude, dessen große Halle und integriertes Café ohne das Bezahlen von Eintritt besucht werden können. Eintritt wird erst später fällig, wenn man die eigentliche Ausstellung besuchen will.
Ich habe keine Ahnung, was das Museum früher mal gewesen ist, aber es mutet doch schon sehr nach einem alten Schloß an, finde ich. Und durch die drei Torbögen führen, wie sollte es in Amsterdam auch anders sein: Fahrradwege, und Unmengen von Radfahrern düsen dort ständig hin und her.
Ach ja, Radfahrer! Das ist ja eigentlich eine tolle Sache, aber als Fußgänger fühlte ich mich in Amsterdam so manches Mal gefährdet, und von den Unmengen and Radfahrern fast schon bedroht. Die Radwege sind toll ausgebaut, aber Fußwege sind Mangelware, oder aber von Autos und Fahrrädern (!) zugeparkt, so dass man zu ständigem Slalomlaufen gezwungen ist.
Na gut. Das hat mir nicht so gefallen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich derartigen Radverkehr einfach nicht gewohnt bin, und mich nicht in der üblichen Selbstverständlichkeit durch die Straßen bewegen konnte, wie sonst.
Nun ist aber wieder Schluß mit Meckern, und ich erzähle Euch lieber von unserer Pause im Museumscafé mit Kaffee und Kuchen. Oder nein, ich lasse hier einfach mal die Bilder für sich sprechen:
Nach der Pause ging es dann wieder durch die Altstadt, um eine Grachtenfahrt zu unternehmen. Eigentlich hätte ich gedacht, das könne man sich sparen, weil man ja Alles auch von der trockenen Seite aus sehen kann, aber da habe ich meine Meinung gründlich geändert. Von der Wasserseite und mit netter Reiseführung ist so eine Fahrt durchaus sehr lohnend, und man bekommt so manches zu sehen, das einem sonst wohl entgangen wäre. Es stimmt schon, was man im Reiseführer liest, eine Grachtenfahrt gehört zu einem Tag in Amsterdam unbedingt dazu.
So, das war unser Tagesausflug nach Amsterdam.
Ein Tag, der zwar sehr anstrengend war, sich aber voll und ganz gelohnt hat.
Da zitiere ich doch hier einfach mal meine Freundin, die zur Zeit in Kanada lebt:
„C’est vraiment une chance de pouvoir se dépayser en 1 heure de vol! C’est ce qui nous manque en Amérique du Nord… 6 heures de vol et on est toujours dans le même pays, même langue, même culture, même mentalité… Vive l’Europe!“
Frei übersetzt: Das ist eine tolle Chance, in nur einer Stunde Flug in ein anderes Land zu gelangen. Das ist es, was uns in Nordamerika fehlt. 6 Stunden Flug, und man ist immer noch im gleichen Land, gleiche Sprache, gleiche Kultur, gleiche Mentalität… Es lebe Europa!
Und dem schließe ich mich voll und ganz an. 🙂
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Danke, liebe Frauke, für Deinen Amsterdam-Bericht. Vor einer gefühlten Ewigkeit waren wir, als ich 18 war, mit einer Schulklasse für eine Woche in der Jugendherberge in Amsterdam. Ich erinnere mich daran, das Anne-Franck-Haus und ein Maler-Atelier besucht zu haben. Seitdem hat sich vieles verändert. Aber die Stadt ist immer noch einen Besuch wert. Ein Reiseführer lohnt sich, nicht nur für die Grachtenfahrt.
Liebe Grüße
Edith