Von verunglückten Keksen und (an-) gebrannten Mandeln, oder: Blogger haben es auch nicht immer leicht.

erstellt am 24.12.2015 von Frauke | Kategorie(n): Essen und Trinken, Weihnachten

Es ist der Tag vor Heilig Abend. Das Haus ist weihnachtlich geschmückt, der Tannenbaum steht schon seit einigen Tagen in seiner vollen Pracht in der Stube, alle Geschenke sind verpackt, jede Menge selbstgebackene Kekse sind in hübschen Dosen verpackt, und warten darauf, verzehrt zu werden.

Ähhh… Kekse???
NÖÖÖ!
Hat hier jemand Kekse gebacken? Ich jedenfalls nicht!
Dabei hatte ich mir wirklich ganz fest vorgenommen, mächtig viele wunderschöne und selbstredend überaus leckere Kekse zu backen und natürlich die Rezepte zusammen mit den tollsten Fotos zu posten…
ÖHHH!
Aber da lässt sich ja noch was machen, da fang ich doch gleich mal an, und produziere wenigstens noch ein paar Vanillekipferl!
Und wo ich dann schon dabei bin, mache ich flugs noch ein paar gebrannte Mandeln, das kann ja nicht so schwer sein.
Na, denn mal los!
2xMandeln_660x495

Ich hatte schon vor einiger Zeit ein tolles Rezept für Vanillekipferl von einer lieben Freundin aus Österreich bekommen, das ich unbedingt ausprobieren wollte.
Stellt Euch vor, das Rezept stammt noch von ihrer Uroma! Und netter Weise darf ich es hier posten.

Also, hier ist erstmal das Rezept:

Ihr braucht:
280 Gramm glattes Mehl (laut Google ist das in Deutschland das ganz normale Mehl Type 405)
210 Gramm Butter oder Thea (Margarine)
100 Gramm Puderzucker
70 Gramm geriebene Mandeln
1 Tüte Vanillezucker

zum Wälzen:
Vanillezucker und Puderzucker

Alle Zutaten werden gemischt und am besten mit den Händen zu einem glatten Teig geknetet.
Der Teig muss dann für eine Stunde im Kühlschrank ruhen (in Österreich sagt man rasten),
bevor man Kipferl formt.

Gebacken werden sie bei 180 Grad ca. 15 Minuten.

Nach dem Backen werden die noch warmen Kipferl in einer Mischung aus Vanillezucker und Puderzucker gewälzt.

Na, das klingt doch nicht so schwer, die Zutaten hab ich im Haus, und dass die Kekse klasse schmecken weiss ich, da ich schon mal die Gelegenheit hatte, sie zu probieren, als die Freundin sie gebacken hatte.

Kipferl_660x495

Guckt mal, hier war noch alles gut, und meine Kipferl lagen individuell geformt auf dem Blech.
Zwischenzeitlich hab ich dann schon mal einen Blick auf die Uhr und damit verbunden auf das Licht geworfen… Und da wurde mir klar, dass ich recht spät dran bin, und wenn ich heute noch akzeptable Fotos schießen will, dann… Na, Ihr wisst schon. Im Winter ist es in unseren Breiten immer ein Problem mit den Fotos…

Na gut, während die Kekse im Ofen sind kümmere ich mich dann halt schon mal um die Mandeln.

100 Milliliter Wasser
200 Gramm Zucker
1 Tüte Vanillezucker
1 Prise Salz und
1/2 Teelöffel Zimt
werden gemischt und in einer beschichteten Pfanne aufgekocht.
Dann gibt man 200 Gramm ungeschälte Mandeln dazu und kocht alles unter ständigem Rühren weiter, bis das Wasser verkocht ist.

Das dauert eine ganze Weile, und am Schluß werden die Mandeln dann plötzlich ganz trocken und zuckrig.
Jetzt heißt es, nicht aufgeben, und tapfer weiter rühren, weil der Zucker jetzt erst schmilzt und die Mandeln dann anfangen zu glänzen.

gebrannte.Mandeln_660x440

2xgebr.Mandeln_660x440
Oben rechts auf dem Bild könnt Ihr ein bisschen sehen, dass meine fertigen Mandeln noch in jeder Menge flüssigem Karamell schwammen.
Ich hab sie dann zum Abkühlen erstmal auf Backpapier gelegt, und dachte, die würde ich nachher einfach auseinander brechen können.
Aber weit gefehlt! Da bricht nach dem Erkalten rein gar nichts mehr!
(Höchstens die Zähne kann man sich ausbrechen…)
Wat nu?
Einfach wieder rein in die Pfanne, dachte ich, und noch mal schmelzen lassen. Dann wieder auf das Backpapier, und mit den Fingern die Teile auseinandergeprökelt, wenn sie gerade mal noch so heiß sind, dass ich sie anfassen kann, sie aber noch nicht untrennbar sind.

Jo! hab ich so gemacht. Leider sind sie beim zweiten Mal in der Pfanne dann doch noch ein wenig nachgedunkelt… Ähem!
Tja, weiteres erspare ich Euch denn jetzt mal.

Aber es gibt ja noch die Kipferl!

Die Kipferl kamen duftend und knusprig und wirklich super lecker aus dem Ofen. Nun wurden sie wie vorgesehen in der Zuckermischung gewälzt. Dabei sind Einige gleich zerbrochen, und an den Anderen hab ich mir mächtig die Finger verbrannt.
Das zweite Blech voll hab ich denn auch lieber anders behandelt, und den Zucker darüber gesiebt
Ging deutlich unfallfreier!
Und sah auch gleich viel hübscher aus.

Ach ja, Fotos wollte ich ja auch noch machen…
Na, heute jedenfalls nicht mehr. Das Licht reicht nie und nimmer!
Inzwischen lugten diverse Familienmitglieder angelockt von den Düften in meiner Küche vorsichtig um die Ecke, und begannen sich für meine Kekse zu interessieren.
Also gab ich ein Blech voll Kipferl zum Verzehr frei, und ordnete an, dass die Anderen unberührt bleiben müssten, damit ich dann morgen noch Fotos machen könne.

Nachdem nun also etwa die Hälfte der Kipferl verzehrt war…- sie waren wirklich total lecker, obwohl sie nicht ganz so toll aussahen.
(Ihr erinnert Euch, dass ich versucht hatte, sie in Zucker zu wälzen? )
Also nochmal:
Die Hälfte der Kekse war gegessen, da tönt ein verdächtiges Scheppern und Bollern aus der Küche…
Ein nicht näher zu  benennendes Familienmitglied hat das übrig gebliebene Blech mit den (hübschen) Keksen zu Fall gebracht, und die Kekse liegen (nun nicht mehr hübsch) auf dem Boden!
Seufz!
Und wisst Ihr, wer Schuld ist?
Na, ich natürlich! Ich hab das Backblech schließlich so rutschig (!) in der Küche stehen gelassen.
Also gut. Einige wenige Kipferl hab ich noch retten können und schnell auf einem Weihnachtsteller drapiert.

fertige.Kipferl_660x440Na ja, es hätte deutlich schlimmer kommen können.
Wenn Ihr Lust habt, Euch anzusehen, welche Kaskade von kleinen und großen Katastrophen es geben kann, dann empfehle ich das
Video über Kater Mog.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch ein wunderschönes, geruhsames und vor allem harmonisches Weihnachtsfest.
Und lasst Euch nicht stressen.

😉

P.S. Wenn jemand einen Tipp hat, wie mit eigentlich fertigen gebrannten Mandeln zu verfahren ist, damit wir sie dann nächstes mal auch essen können, wäre ich echt dankbar.

Mok di dat kommodig,
Frauke
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Hagenbek, zweiter Teil

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