Castello Murat

erstellt am 22.05.2016 von Frauke | Kategorie(n): Allgemein, Reisen

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In der letzten Woche war ich für eine kurze Auszeit zusammen mit einer Freundin in Italien. Wir besuchten Kalabrien, sozusagen die Fußspitze des italienischen Stiefels.
Während unseres Kurzurlaubes besuchten wir unter anderem das Castello Murat in Pizzo.
Hier in dieser alten Festung hat sich im Jahre 1815 eine ergreifende Geschichte zugetragen, die ich Euch gerne erzählen möchte.
Joachim Murat war der Schwager Napoleons und König von Neapel. Nach Napoleons Niederlage versuchte er seinen Thron zu retten, indem er die Bevölkerung Kalabriens für die Unabhängigkeit zu mobilisieren versuchte. Dies schlug fehl, und er wurde von einem Militärgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt.
Gefangen gehalten wurde er in der hier gezeigten Festung, in der sich heute ein Museum befindet. Man kann die winzige Zelle, in der er seine letzten Tage verbrachte, besichtigen, und nur sechs Schritte von der Zelle entfernt befindet sich der kleine Innenhof, in dem er standrechtlich erschossen wurde.

Soviel zu den Hintergründen.
Was ich so erschütternd finde ist, dass Murat darum gebeten hatte, selber das Kommando zu seiner Erschießung geben zu dürfen!
Überliefert sind die Worte:
„Schont das Gesicht, zielt auf das Herz!“
Nachdem er das Kommando zum Schießen gegeben hatte, zielten die sechs völlig verängstigten Soldaten, die die Hinrichtung vollziehen sollten, daneben, so dass Murat ihnen ein zweites Mal seine Erschießung befehlen musste, und dieses Mal mit dem strengen Befehl, auf ihn zu zielen, was sie dann auch taten.

Joachim Murat starb am 13. Oktober 1815 im Alter von 48 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau Caroline Bonaparte und vier Kinder.
Im Castello wird ein Foto des rührenden Abschiedsbriefes Murats mit deutscher Übersetzung ausgestellt.
„…wenn Du diese Worte liest, hast Du keinen Ehemann mehr…“

Mich beschäftigt und berührt diese Geschichte sehr. Ich weiß nicht, ob mir Murat als König gefallen hätte, aber die menschliche Tragödie und die besonderen Umstände seines Todes finde ich schon sehr ergreifend, darum wollte ich Euch heute gerne davon erzählen.

Demnächst werde ich für Euch weitere Bilder und einen kurzen Reisebericht von Kalabrien posten.
Dann gibt es Bilder von Sonne, Strand und Urlaub.

🙂

Euch Allen einen inspirierenden Sonntag.

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Mok di dat kommodig,
Frauke
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7 Kommentare zu “Castello Murat

  1. Liebe Frauke, danke für diese Geschichte!
    Das Bild ist wirklich toll und fühlt sich sofort zurückversetzt in alte Zeiten.
    Danke für diese tolle Inspiration und schön, dass du mit dabei bist.

    Ganz liebe Grüße
    Ines

  2. Liebe Frauke,
    solche Geschichten gibt es in der Geschichte viele. Da wurden auch Schauspiele und Opern geschrieben.
    Ich kannte die Geschichte, war aber noch nie
    in Kalabrien.

    Wenn du Fragen zu Südafrika hast, dann schreibe mich doch bitte an, was dich so interessiert.

    Lieben Gruß Eva

    • Vielen Dank liebe Eva.
      Wir haben Verwandschaft in Johannesburg und wissen noch nicht so recht, wieviel die uns vereinnahmen werden. Außerdem haben wir Sorge, bei dem Linksverkehr mit dem Mietwagen auf eigene Faust los zu fahren. Wir sind noch so ein wenig am überlegen. Obwohl, die Garden Route würde ich schon sehr gerne machen.
      LG
      Frauke

    • Danke, liebe Jen.
      Ja, der Urlaub war toll, und vor allem sehr erholsam. Wir waren in der absoluten Vorsaison außerhalb jeglichen Trubels in Italien. Das hat mir sehr, sehr gut gefallen.
      LG
      Frauke

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