Holsteiner Pförtchen

erstellt am 27.01.2016 von Frauke | Kategorie(n): Essen und Trinken

Kennt Ihr Pförtchen?
Pförtchen werden traditionell zu Neujahr gebacken, und beinhalten all die guten und wertvollen, aber auch gehaltvollen Zutaten, die die Speisekammer in alten Zeiten Anfang Januar noch aufzubieten hatte.
Holst.Pf.2x_660x440

Meine Oma hatte früher eine traditionelle Pförtchenpfanne mit runden Vertiefungen, die in den mit Holz beheizten Herd eingehängt wurde. Diese Pfanne faszinierte mich schon als Kind, ich musste aber erfahren, dass sie aufgrund der kleinen runden Oberflächen auf unserem modernen E-Herd nicht heiß genug wird, um zum Backen verwendet zu werden. Wie schade!!!
Als ich 15 Jahre alt war, bekam ich dann von meinen Eltern eine Pförtchenpfanne geschenkt, die unten abgeflacht ist, und die sich wunderbar mit der modernen Herdtechnik verträgt. Diese Pfanne liebe und benutze ich bis heute, und im Januar werden bei uns traditionell 2 bis 3 mal Holsteiner Pförtchen nach altem Rezept gebacken.

Pfanne_660x495

Zuerst stellt man einen Brandteig her, und zwar folgender maßen:

1/4 Liter Milch,
1/8 Liter Sahne,
1/2 Teelöffel Salz und
60 Gramm Butter werden in einen flachen Kochtopf gegeben und aufgekocht.
Wenn die Zutaten kochen, zieht man den Topf von der heißen Herdplatte und gibt unter kräftigem Rühren sofort 200 Gramm Mehl hinzu. Jetzt den Topf wieder auf die heiße Platte stellen, und den Teigkloß noch ein wenig abbrennen, bis sich am Topfboden ein weißlicher Belag gebildet hat.

holst. pfoert.Teig_660x495

Jetzt wird flott ein Ei unter den Teig gerührt, und dann gibt man ihn zum Abkühlen und Ruhen in eine Rührschüssel.

In der Zwischenzeit nimmt man 2-3 Esslöffel lauwarme Milch, in der man 20 Gramm frische Hefe zusammen mit einem Teellöffel voll Zucker auflöst.
Diesen Ansatz rührt man zusammen mit den folgenden Zutaten nach und nach in den vorbereiteten Brandteig:
125 Gramm Mehl,
4 Eier,
1/2 Teelöffel Kardamom,
30 Gramm gemahlenen Mandeln,
200 Gramm Rosinen,
1 Esslöffel Zucker.

Mit zwei Esslöffeln werden jetzt kleine Teigmengen abgenommen und in die vorgeheizte Pförtchenpfanne gegeben, die vorher mit einer ordentlichen Portion Schmalz eingefettet wurde.

holst.Pf.Herd_660x495

Nur wenn mit dem Schmalz nicht gespart wird, bildet sich an den Pförtchen eine schöne Kruste.
Sind die Pförtchen von unten braun, dreht man sie mit Hilfe von zwei Gabeln um und läßt sie fertig backen.

holst.Pf.backen_660x440

Holst.Pf.in.der.Pfanne_660x495

Nach dem Backen werden die Pförtchen üppig mit Puderzucker bestreut, und dann noch warm, sozusagen direkt aus der Pfanne gegessen.

Holst.Pf.fertig_660x495

Host.Pf.auf.Teller_660x495
verlinkt mit Mittwochs mag ich

Mok di dat kommodig,
Frauke
Schlagwörter: , ,


Herbstlicher Winterwald

Filigraner Lichterkranz

Senkrechter Garten


3 Kommentare zu “Holsteiner Pförtchen

  1. Ça a l’air bien bon ! Je n’ai pas la poêle qui va bien, mais j’ai un appareil qui pourrait le remplacer. Je vais essayer !

  2. Liebe Frauke,
    so ähnlich kenne ich das auch. Bei uns (zwischen Sauerland und Münsterland)heißt das Struwen – den gibt´s von der Schwiegermama immer zu Ostern. Sehr lecker und seeehr mächtig.

    liebe Grüße
    nicole

Schreibe einen Kommentar zu Mouna Ramcke Antworten abbrechen

Dein Kommentar wird erst nach Freischaltung sichtbar.

Das Namensfeld ist kein Pflichtfeld. Du kannst Deinen Namen oder ein Pseudonym eintragen, oder das Feld ganz leer lassen. Falls Du etwas einträgst, wird das zusammen mit dem Kommentar gespeichert.